Quelle: Ältere Ausgabe des Serkenroder Pfarrbriefes -
Die Betrachtung der "Sieben Schmerzen Mariens" ist eine alte, heute nicht mehr sehr verbreitete, Andachtsform der Marienverehrung.
In Serkenrode gibt es seit langer Zeit die bildliche Darstellung dieser Andacht in sieben Bildstöcken. Über ihre Entstehungszeit ist leider nichts bekannt. Jedoch müssen sie ein ehrwürdiges Alter haben, denn am 06.12.1873 übergab der Gutsbesitzer und Ortsvorsteher Joseph Gödde aus Fehrenbracht 25 preussische Taler an Pfarrer Wiegand zwecks Erneuerung der sgn. "Fußfälle".
Am alten Kirchweg, Serkenrode-Schliprüthen, beim Hof Reuter (Hemke) beginnend, am 'Stuhlland' hinauf, zum 'Eiken' und weiter zum 'Birkenhahn' durch die Felder nach Schliprüthen waren die ursprünglichen Standorte dieser Stationen.
Nachdem Serkenrode 1813 selbständige Pfarrvikariegemeinde geworden war, vereinsamten die Bildstöcke am früheren Kirchweg.
Um die beliebte Andachtsübung zu erhalten, wurden Ende der Zwanziger Jahre die Bildstöcke am Weg von der Josefskapelle bis zum Kreuz auf dem Lingscheidkopf aufgestellt.
Die Siebenschmerzen-Stationen
Die Weissagung Simeons, bei der Darstellung Jesu im Tempel, Jesus werde viel widersprochen, aber auch seiner Mutter werde ein Schwert durch die Seele dringen (Lukasevangelium 2, 35).
Die Flucht vor dem Kindermörder Herodes nach Ägypten (Matthäusevangelium 2, 13 - 15).
Das Verlieren des zwölfjährigen Jesus im Tempel in Jerusalem und die drei Tage dauernde Suche nach ihm (Lukasevangelium 2, 42 - 48).
Die Begegnung mit ihrem Sohn auf dessen Weg zum Kreuz, dargestellt in der 4. Station der Kreuzwegandacht (vgl. Lukasevangelium 23, 27).
Das Ausharren unter dem Kreuz Jesu (Johannesevangelium 19, 25 - 27).
Die Kreuzesabnahme Jesu, bedacht in der 13. Station der Kreuzwegandacht, in der Kunst dargestellt als Pieta.
Die Grablegung Jesu, erinnert in der 14. Station der Kreuzwegandacht.
(Ergänzende Erläuterungen von www.sauerland.com)
Die damaligen Bilder (Drucke oder Stiche) wurden beim Tieffliegerangriff auf einen Lazarettzug am 14.03.45 und in den letzten Kriegstagen April 1945 stark beschädigt. Herr Vikar Stapelmann ließ dann 1950 vom Bildhauer Kanth aus Bochum neue, in Eichenholz geschnitzte Bilder einsetzen, die alle gestiftet (je DM 50,--) und am 19.03.50 eingeweiht wurden.
Wenigstens einmal in jedem Sommer wurde wieder eine gemeinsame Andacht an den Stationen gehalten, aber viele Einzelbeter, besonders aus dem Unterdorf und Ramscheid gingen regelmässig den Weg der "Sieben Schmerzen" im Lingscheid. 1976 wurden die Bilder vom Bildhauer Lorenz restauriert.
Aber in diesem, besonders für ältere Leute beschwerlichen Weg, wurde es erneut einsam um die Bildstöcke. Der Kirchenvorstand beschloss daher im Jahre 1992 neue Aufstellungsorte zu suchen. Der Weg vom Friedhof zur Hemke wurde hierfür als am besten geeignet ausgewählt.
1999 zeigte sich, dass die durch Witterungseinflüsse stark beschädigten Bilder nicht mehr zu restaurieren waren. Bei der Holzbildhauerei Benteler in Lippstadt wurden mit einer Kopierfräse Rohlinge nach den alten Bildern hergestellt. Die Kosten betrugen DM 420,--.
Alle weiteren Arbeiten wurden kostenlos von Gemeindemitgliedern erledigt. Paul Geueke übernahm die Vorbereitung des Holzes und den Einbau der fertigen Bilder. Das Feinschnitzen der Rohlinge erledigte im Laufe eines Winters Martin Schneider. Die farbliche Fassung im Nazarenenstil wurde von Alois Reker ausgeführt, der auch die erforderlichen Farben beschaffte.
Der 8. Stein, an der Kirche
Weitere Infos zu den "Schmerzen Mariens" (Quelle: wikipedia.de) Gedenktag zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 15. September (im katholischen liturgischen Kalender). Die vorkonziliare Bezeichnung war Sieben Schmerzen Mariens, wobei die Zahl Sieben eine Totalität bezeichnete, in der Volksfrömmigkeit aber auch mit einzelnen Lebensstationen Marias verbunden wurde. Der 15. September mit dem Fest Dolores, dem "Gedächtnis der Sieben Schmerzen Mariens", wurde 1814 von Papst Pius VII. eingeführt.